1. WordPress-Konfiguration – Website Setup Series III

Damit zukünftige Aktivitäten auf meiner WordPress Website mich nicht langfristig ärgern, mache ich gerne eine initiale Runde von Konfigurationen / Einstellungen, ehe es an Content-Creation und Gestaltung für die Domain geht.

Status Quo: Website Setup Series

Ich habe in den letzten Episoden Webspace bestellt, eine Domain reserviert, SSL eingerichtet und WordPress installiert. D.h. ich kann jetzt Inhalte publishen. Erfahrungsgemäß hat WordPress aber die ein oder andere Default-Einstellung im Core, die mich mittelfristig bei meinen SEO- und Traffic-Zielen behindern wird. Diese Episode ist die erste Demonstration eines gewissen Web-Pragmatismus, der in der frühen Projektphase Inhalt (Business Value) über Optik priorisiert. D.h. ich könnte mir jetzt auch Gedanken über Farben, Theme und Logo machen, allerdings wird in den kommenden Wochen ohnehin kein neuer User meine Website zu sehen bekommen, entsprechend wäre alle Optik nutzlos.

Absprungpunkt: nicht-konfigurierte Version von WordPress. Das Theme ist twenty-twenty und Beiträge und Sample Page sind Dummy-Inhalte, die das System immer automatisch einfügt.

URL-Struktur anpassen – WordPress Einstellungen Permalinks

Es gibt wenige Dinge, die ein Domain-Projekt mittel- und langfristig so sehr in den A**** beißen können wie die falsche Konfiguration von URL-Strukturen bzw. Permalinks. Muss diese Struktur nachträglich geändert werden, kostet das Traffic aus Suchmaschinen, Nutzer landen auf 404-Seiten und Backlinks aus anderen Blogs und Foren führen ins Leere. Dabei gilt es zu bedenken, dass nahezu alle Dinge auf Unterseiten nachträglich problemlos geändert werden können ohne zu negative Auswirkungen für Nutzer zu produzieren: Farben, Schriften, Themes, Bilder etc.

Meine Anforderungen an URLs sind relativ simpel:

  • Unterseiten aus WordPress werden ohne Parameter generiert (z.B. nicht /?post=123)
  • URLs sind sprechend generiert (d.h. Ordern und Unterseiten sind Wörter und keine Zahlen und keine Kürzel)
  • Keine unnötig langen URLs (z.B. durch Zwischenordner ohne Nutzen)
  • Klare Struktur / Hierarchie in der URL bleibt erkennbar (z.B. für Breadcrumbs)

Die initiale Blogbeitrags-URL-Struktur ist ziemlich fies:

Es befindet sich ein index.php in der URL (das niemand braucht) und auch der Tag als eigener Ordner ist ziemlich überflüssig (weil ich nicht täglich Beiträge veröffentlichen werde).

In WordPress konfiguriere ich die URL-Struktur im Menüpunkt Einstellungen > Permalinks. Für meine Zwecke sind zwei Optionen hier in Ordnung:

  • Monat und Name
  • Benutzerdefiniert (Blog-Verzeichnis + Monat + Name)

Ich nehme letzteres, weil ich es gerne habe, wenn alle Beiträge im Verzeichnis /blog/ gesammelt werden. Das macht das Tracking etwas leichter, aber wirkt vor allem seriöser in der Abgrenzung zu den „normalen“ Seiten der Website. Ich bilde mir ein, dass eher schreit: Wir sind eigentlich ein Unternehmen / eine Redaktion und wir haben uns entschlossen noch einen Blog hinten anzubauen! Halt auf „ganz lässig“.
Dazu bediene ich den Variablen %year%, %monthnum% und %postname%/ in der Konfiguration.

In der Kategorie- und Tag-Basis nehme ich (noch) keine Änderungen vor. Da gibt es später Plugins, die mir das schön machen. D.h. erstmal werden Kategorie-Übersichten unter der URL /blog/category/kategoriename und die Tags unter der URL-Struktur /blog/tag/tagname/ generiert.

Medien-URLs anpassen – WordPress Mediathek

Ganz ähnlich wie auch die Permalinks der Blog-Unterseiten legt WordPress per default auch Bilder in einer Jahr-Monat-Tag-Dateiname.jpg-URL-Struktur ab. Das finde ich nicht geil. Würde ich z.B. jetzt mein Logo hochladen, dann würde dieses unter der URL generation-beta.net/2020/04/09/logo.jpg hochgeladen werden. Das finde ich doof, weil

  • das Logo kein „freshes“ Images ist, das Datumsangaben benötigt
  • jemand im Quellcode immer sehen kann, wie lange ich das Logo (oder ein anderes Bild) nicht mehr aktualisiert habe

Es den Austausch von Bildern und die Weiterleitung der Medien-URLs erschwert. Würde ich z.B. nächsten Monat die logo.jpg-Datei nochmal hochladen wäre das Bild plötzlich unter /2020/05/01/logo.jpg zu finden.

Dieses Aufblasen der Medien-URLs bearbeite ich unter Einstellungen > Medien im WordPress Backend: Die Option Meine Uploads in monats- und jahresbasierten Ordnern organisieren muss abgehakt sein!

Permalink Medien-Dateien Optionen WordPress Einstellungen
Unter Einstellungen > Medien habe ich die Option für monatsbasierte Generierung der Bilder- und Video-URLs deaktiviert

Neuer repräsentativer WordPress Nutzer

Des Weiteren korrigiere ich schon schnell ein Problem / Feature, das WordPress aus den alten Blogging-Tagen hinterher hängt: Jeder Content-Typ (Beitrag, Seite, Portfolio, etc.) wird einem Autoren zugewiesen. Autoren sind nichts anderes als Benutzer mit einem Status. Da ich aktuell nur einen Benutzer habe und dieser per Default admin heißt, kommt es dann entsprechend zu unschönen Szenen wie dieser:

Wordpress Admin Autor Problem

Der Admin schreibt also alles – so wie es aussieht. Dabei ist die Admin-Rolle aus meiner Sicht eigentlich eher eine technische Rolle. Es wäre cool, wenn Blogbeiträge von Menschen erstellt würden und Seiten von einer Art Redaktion oder einer Organisation. Um diese Zuordnung zu leisten, kann ich relativ schnell einen Redaktionsuser erstellen. Das macht es nach vorne raus schöner und ich kann dem Redaktions-User auch eingeschränkte Rechte geben, sodass ein Haker auf diesem Account die WordPress Instanz nicht ruinieren kann.
Den neuen Nutzer lege ich unter Benutzer > Neu hinufügen an:

Wordpress Neuen Benutzer hinzufügen
  • Ich gebe dem Nuzter einen kryptischen Nutzernamen (Sicherheit)
  • Ich gebe ihm einen repräsentativen Namen: Generation Beta
  • Ich gebe dem Nutzer „nur“ die Redakteuer-Rolle – das verhindert, dass der Nutzer Server-Einstellungen oder Plugin-Installationen machen kann.

Fertig ist die Laube. Kleiner Hinweis. Mann kann Autoren zu bestehenden Beiträgen auch im Nachgang noch ändern. Dies geht sogar in der Quick-Edit. Möchte ich den Autor des Beitrags ändern gehe ich zu Beiträge > Alle Beiträge > Hello World > Quick Edit.

Wordpress Autor ändern Quick Edit

Das Ergebnis ist deutlich nutzerfreundlicher! Jetzt sieht es so aus:

Weitere relevante initiale WordPress Einstellungen

Das sind die ersten Einstellungen, die ich machen würde. Generell ist es aber immer gut, wenn man sich im System auskennt, ehe man weitere Arbeiten macht. Entsprechend gehe ich traditionell alle Einstellungen-Menü-Punkte einmal durch und schaue, ob ich etwas vergessen habe.

Wordpress Alle Einstellungen
Links: Alle Menüpunkte der WordPress-Einstellungen: Allgemein, Schreiben, Lesen, Diskussion, Meiden, Permalinks, Datenschutz.

Zu den frühen (aber noch nicht notwendigen) Einstellungen zählen bei mir meistens:

  • Anpassung von Datums-und Uhrzeitformat auf „deutsche Standards“
  • Leeren des Untertitels (Standard: Just another WordPress site)
  • Kommentar-Funktion auf „Moderieren“ setzen, um Spam vorzubeugen (Einstellungen > Diskussion)

Damit können wir in den folgenden Episoden mit Plugins und Content beginnen.

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Über die Website Setup Series

Die Website Setup Series ist eine Serie von Blog-Beiträgen, in denen ich die Entstehung einer neuen Website, die mit dem WordPress-CMS und anderen Open Source Tools aufgesetzt wird, dokumentiere. Dabei wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass jeweils nur kleine Arbeitspakete pro Beitrag beschrieben werden, damit auch Anfänger der Serie gut folgen können. Des Weiteren ist die Serie mit einer gesunden Portion Pragmatismus und Unterhaltungswert versehen, um die Casual Reading Experience aufrecht zu erhalten.

Die Serien-Inhalte sind ein Resultat der Learnings aus knapp 10 Jahren Website-Erstellung und ca. 8 verschiedenen nebenberuflichen und zahlreichen beruflichen Web-Projekten!

The Website Setup Series WSS
Christoph Kleine
Christoph Kleine

... Managing Director bei THE BIG C Agency & Gründer von internetzkidz.de. Neben Online-Marketing beschäftigt er sich mit Usability, Web-Analytics, Marketing-Controlling und Businessplanung. Xing, LinkedIn.

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