SEO Geheimnisse internetzkidz

Die 3 SEO-Geheimnisse von internetzkidz

Wie schaffe ich es mit einen 8 Jahre alten Side-Project jeden Tag immer wieder 100 Suchende auf meine Inhalte aufmerksam zu machen? Die 3 SEO-Geheimnisse von internetzkidz.de zum Nachlesen.

Preface: Mein wöchentlicher Scroll durch die Search Console

Ich sitze mittlerweile ein bis zwei Mal pro Woche vor meinem Notebook und scrolle durch die Search Console Performance von internetzkidz.de. In den meisten Fällen habe ich dabei meine linke Hand auf meiner Stirn liegen und eine ungläubige Frage im Kopf:

Wieso habe ich und erschließe ich mit einem 8 Jahre alten Sideproject noch immer zusätzliche organische Search-Traffic-Quellen?

Ich, bei einem Blick in meine Search Console Performance.
Why SEO?

Zugegeben: Meine Stats werden euch Growth Hackern und Digital Gurus da draußen wie ein Dorf-Kindergeburtstag vorkommen. Aber es ist Traffic. Ich generiere auf einer täglichen Basis konstant zwischen 80 und 120 Clicks nur aus den Google-Sucherergebnissen. Dazu kommen dann noch zwischen 2.800 und 4.000 tägliche Impressions in Suchergebnissen, die natürlich nur sehr sporadisch zu Clicks führen. Die generelle Verteilung des Traffics ist einigermaßen diversifiziert – ich habe zwar ein paar große Traffic-Lieferanten, aber auch ein paar kleinere spezifische Content-Heros.

Das Ganze wäre deutlich weniger beeindruckend wenn ich meine Inhalte nicht völlig an SEO-Best-Practices vorbei entwickeln würde:

  • Es fließt keine Keyword-Research in die Content-Erstellung ein.
  • Ich ignoriere aus Prinzip, was mir die Ampeln vom Yoast SEO Plugin zeigen (das ist mein Boomer-Mindset, das es mir verbietet Handlungsempfehlungen von einer Maschine anzunehmen).
  • Ich habe seit 5 Jahren niemandem mehr nach einem Backlink gefragt.
  • Nahezu alle meine Beiträge werden aus der Perspektive der ironischen Selbst-Beweihräucherung statt aus Nutzer-Sicht erzählt.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Domain im Jahr 2018 für ganze 3 Monate komplett down war und mein inhaltlicher Themen-Fokus ungefähr so weit auseinander driftet wie sportliche Ambition und Realität beim FC Schalke 04.

Dieses Grundszenario hat mich in den vergangenen Wochen dazu animiert die Mechaniken at Play für meine Website mal zu clustern und aus der Method to my Madness einen Blogartikel zu erstellen. Entsprechend habe ich in der Search Console mal etwas ausführlicher durch meine Top Queries und Landingpages gescrollt und durch diese mein eigenes neuronales Network zur Pattern-Recognition (Hirn) laufen lassen. Alles unter Fragestellung: Warum generiere ich noch immer organischen Suchmaschinen-Traffic?

SEO Geheimnis #1: Be First!

Ich kann gar nicht unterstreichen wie groß der Hebel in Suchmaschinen ist, wenn man als Erster über etwas berichtet. Auch wenn es nur 200 Wörter in einem Beitrag sind, könnte der Kosten-Nutzen-Faktor hier nicht größer sein. Und das Beste: häufig bleibt man sogar noch Erster. Ich konnte in der Vergangenheit immer wieder gute Rankings erzielen, weil der Weg von „Ich habe etwas gehört“ bis „Es ist online“ manchmal nur 30 Minuten lang war. Wenn es darum geht Themen zu finden, über die man als Erster berichten kann, rede ich hier nicht von Dingen wie dem Ausgang der nächsten US-Wahlen, aber auch nicht dem neuesten Klatsch und Tratsch aus der Nachbarschaft. Meine These ist lediglich, dass wir alle manchmal Dinge zuerst sehen, es aber verpassen diese auf eine Website zu packen. Manchmal sind es (lokale) Events, manchmal Hype-Instagram-Accounts und manchmal sogar Hochzeiten von D-Promis. In der Historie von internetzkidz.de „Be First Content“ gibt es zwei Kategorien:

  1. Dinge, die tatsächlich passieren werden oder passiert sind, aber zurzeit noch nicht entsprechend in HTML aufgearbeitet wurden.
  2. Probleme und Fragestellungen, die Nutzer basierend auf aktuellen Events in der Zukunft entwickeln werden.

Ein Kategorie-2-Beispiel aus der nahen Vergangenheit sind die Umstrukturierungen der Google Drive Preis-Strukturen und der Bepreisung von Speicherplatz innerhalb des Google-Ökosystems. Bereits bei der ersten Meldung des Vorgangs war mir klar, dass Leute ihren Drive-Speichern ausmisten werden um ein paar Euro pro Monat zu sparen und sie würden das erst kurz vor Ende der Deadline machen. Als ich dann noch gesehen habe, wie schwierig der Aufräum-Prozess war und dass er nicht vernünftig beschrieben war, war der Beitrag Google Speicher Dateien nach Größe sortieren – Drive & Photos schon fertig geschrieben. Und tatsächlich kam der Traffic mit ein paar Monaten Versatz, da wir Menschen Stress und Deadlines brauchen und Themen anzugehen.

Weitere Beispiele für „Be First Content“ auf internetzkidz

Agentur Boomer – Reaction Account auf Instagram

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SEO Geheimnis #2: Be Stupid!

Ein weiteres leicht paradoxes Erfolgsrezept für guten Content auf internetzkidz.de ist es, dümmer zu sein als viele und schlauer zu sein als der Rest! Klingt verwirrend?! Ist es auch. Help-Content und SEO-optimierte Frage-Antwort-Artikel sind im Netz ein alter Hut. Ich habe trotzdem ein paar Tutorial-Inhalte platzieren können, die mir Help-Nischen-Traffic beschert haben. Wenn ich das erklären müsste würde ich sagen:

In unserer Welt gibt es noch immer ein großes Gap zwischen technischen Anwendern und Junior Developern. D.h. für PC-Anwender werden Themen so einfach wie möglich erklärt. Wer Code schreiben kann oder schreiben können müsste, der sieht in jedem Tutorial mindestens einen Screenshot von einem Terminal und drei Code-Blocks aus einem Stack-Overflow-Forum-Thread. Es gibt einfach nichts dazwischen! Da komme ich ins Spiel! Wenn ich einen Workaround finde meinen PC oder eine Web-Anwendung über die vorgesehenen Grenzen anzupassen, schreibe ich einen Artikel darüber. Der stereotype Anwender würde diesen nicht suchen / verstehen, ein Developer würde mich belächeln. Aber die Zielgruppe dazwischen besucht internetzkidz. Traffic!

Beispiele für „Be Stupid Content“ auf internetzkidz

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SEO Geheimnis #3: Be weird!

Hater werden sagen: 100% des Contents auf internetzkidz.de ist weird! Das ist eine faire Aussage!

Darüber hinaus würde ich die Prämisse „Be Weird“ aber auch als dediziertes Erfolgsrezept für Traffic-Generierung im Web deklarieren. Dieser plakative Ausspruch beschreibt dabei lediglich, dass es zu jedem Thema eigentlich mehr als eine Perspektive gibt, die man in Form von Content beschreiben kann. In manchen Fällen findet man dann sogar noch User, die das lesen wollen.

Um das Prinzip zu illustrieren, ziehe ich gerne den Beitrag So viel verdient ein Gamer auf Youtube & twitch heran. 90% der Viewer sehen in dem Video von Montana Black einen Streamer im Tank-Top, der richtig Kohle in seinem Gaming-Chair verdient. Ich sehe in meiner Online-Marketing-Weirdness: Gaming-CPMs und Revenue-Forecasts. Das Ganze wurde dann entsprechend zu einem meiner Top-Traffic-Lieferanten. Das größte Kompliment für meine Perspektive habe ich dann übrigens ein Jahr später bekommen als größere Nachrichten-Magazine begonnen haben meine Inhalte zu adaptieren / kopieren.

Ein gutes Sounding-Board für meine seltsameren Ideen ist übrigens meine Freundin. Wenn ich ihr erzähle, was mich gerade mental beschäftigt und ihre Augenbrauen beim Zuhören schon diese „Who cares“-Form annehmen, dann weiß ich: SEO-Premium-Content incoming!

Excel CMS Meme

Weitere Beispiele für „Be Weird Content“ auf internetzkidz

15 Powerpoint Hacks für Design Noobs

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Berühmte Memes in der Management Consulting Edition

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Management Lektionen von der Reeperbahn – Daniel Schmidt

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Honorable Mentions: Operative Tricks, die (manchmal) funktionieren!

Jetzt habe ich mich in der ersten Hälfte des Artikels ein wenig dumm gestellt und die „Content is King“ Perspektive neu aufleben lassen. Um nicht vollständig esoterisch dazustehen, kann ich natürlich auch auf einige technische Besonderheiten von internetzkidz.de reflektieren und aufklären: SEO ist auch viel Blood, Sweat and Tears. Entsprechend hier ein paar SEO-Geheimnisse, den Traffic auf internetzidz.de überhaupt erst ermöglichen.

Bilder-SEO in der Meme- und gif-Culture

Ein Faktor, der meinen Traffic in der Vergangenheit häufig stark gehebelt hat, ist die Text-Beschreibung von Bild- und Video-Content. Soll heißen: Verwende ich ein Bild, fülle ich natürlich Alt-Tag und vergebe einen sprechenden Filenamen. Darüber hinaus achte ich aber auch noch auf folgende Eigenschaften:

  • Alle Texte auf dem Bild finden sich auch als Paragraph Tag im Content selbst wieder
  • Der herumliegende Text beinhaltet charakteristische Suchanfragen, die Bild oder Video ebenfalls beschreiben.

Diese Praxis bedient sich zwei Mechaniken:

  1. Sie resultierenden Inhalte adressieren Menschen, die Memes und Videos wiederfinden möchten, nachdem sie sie einmal in ihrem Feed gesehen haben (instagram, Twitter, etc.). Jeder, der mal einen Song im Web mit dem Briefing „Dieses Lied … von dem Sänger mit den Haaren … und der Melodie … irgendwas mit Love …“ im Web gesucht hat, der dürfte wissen wovon ich rede.
  2. Inhalte aus sozialen Netzwerken sind noch immer schwer für Websearch aufzubereiten. Entweder liegen sie hinter Login-Walls oder haben so wenig Kontext, dass ein Algorithmus niemals inhaltlich Signifikanz bei ihnen feststellen wird.

Die Effekte dieser Praxis haben übrigens in den vergangenen Jahren immer wieder nachgelassen – womöglich ein Effekt der stetig besser werdenden Evaluationsmechanismen im Search-Algorithmus.

New Search Tech and Markup (AMP und Co.)

Mein WordPress-Setup gibt mir häufig die Option neue Search-Features schnell anzutesten. In der Vergangenheit hat das vor allem bei Markup- und AMP-Features geholfen. Google verkündet eine neue Funktion, ich stelle meine Plattform entsprechend um. In den ersten Wochen / Monaten bringt dies meistens schnell zusätzlichen Traffic, da Google Resultate mit den Funktionen (temporär) bevorzugt. Der Suchmaschinen-Betreiber sagt zwar bei vielen Features, dass es keine Bevorzugung geben wird, aber diese Aussage umfasst für gewöhnlich keine Experimente oder experimentelle Such-Indizes – die es benötigt, damit Tests von neuen Features schnell signifikant werden.

Das Thema Google Web Stories habe ich in diesem Kontext übrigens an mir vorbeiziehen lassen.

Speed- und Performance-Optimization

internetzkidz Pagespeed Beispiel

Der mitunter größte Enabler für meine Search Performance ist womöglich meine gute Pagespeed-Performance. Wer unter die Haube meiner WordPress-Instanz schaut, der würde womöglich nicht vermuten, dass es sich um ein Hinterhof-Hobby-Projekt handelt: Compression, Caching, asynchrones Laden und Priorisierung würden wohl eher auf eine nationale Tageszeitung schließen lassen. In verschiedenen Optimierungsschritten habe ich in den letzten Jahren immer wieder versucht mit den Großen mitzuhalten. Ein Bastler-Hobby, das womöglich erst meinen weirden Content erscheinen lässt.

Christoph Kleine
Christoph Kleine

... Managing Director bei THE BIG C Agency & Gründer von internetzkidz.de. Neben Online-Marketing beschäftigt er sich mit Usability, Web-Analytics, Marketing-Controlling und Businessplanung. Xing, LinkedIn.

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