Covid 19 für Geschäfte

Zukunft deines Unternehmens – Covid-19 explained V

Du möchtest abschätzen welche Auswirkungen die Coronakrise auf dein Geschäft oder deinen Arbeitgeber haben? Hier eine kleine Hilfe, um dir den Schaden oder eine mögliche Zukunft besser vorstellen zu können.

In den vergangenen Wochen sind bei vielen Menschen neue Existenzängste aufgekommen. Läden mussten schließen, Events und Reisen wurden komplett abgesagt. Zwar hat die Bundesregierung große Hilfspakete zur Unterstützung von Firmen und Arbeitgebern beschlossen, allerdings sind diese nicht das Allheilmittel, um die Existenz einer Organisation und ihrer Angehörigen zu wahren und in einen Pre-Corona-Zustand zurückzuversetzen. Dabei sind vor allem zwei Szenarien zu beachten:

a) Rein prozessual werden einige Konstrukte insolvent gehen müssen, selbst wenn sie zukunftsfähig sind, weil sie Rechnungen und Verbindlichkeiten aus dem Umlaufvermögen nicht mehr begleichen können. Das ist schlimm, aber nicht allzu wild wie es immer dargestellt wird. Zwar gibt es hier einen temporären Shutdown, allerdings können häufig bestehende Assets wie Waren, Lieferantenbeziehungen oder Kundenverbindungen für einen Neustart reaktiviert werden.

b) Einige Geschäftsmodelle werden mit langfristigen Folgen zu kämpfen haben, die über die Dauer der Reduzierung des öffentlichen Lebens hinausgehen. Hier kommen dann meistens der Umsatz-Nullpunkt für X Monate mit Umsatzeinbußen für Y Jahre zusammen. In Märkten mit vielen dieser Modelle sind strukturelle Veränderungen meist unausweichlich.

3 Dimensionen, in denen das Coronavirus dein Geschäftsmodell beeinflusst

Da es aus meiner Erfahrung extrem schwer ist, sich kurz-, mittel- und langfristige Einflüsse auf ein Geschäft oder eine Existenz vorzustellen, hilft es häufig ein Raster zu haben, an dem man sich orientiert. Entsprechend versuche ich heute mal ein solches Raster oder Schema aufzumalen, das es dir ermöglicht, den Einfluss des Coronavirus und der damit verbundenen Krise auf dein Geschäftsmodell oder das Modell deines Arbeitgebers zu beurteilen. Dabei operiere unter folgenden Prämissen:

  • Probleme im Geschäftsablauf treten im Kontext von Corona immer dann auf, wenn Menschen für Tätigkeiten innerhalb der Wertschöpfungskette (Produktion, Verkauf, Kauf) erforderlich sind.
  • Diese Probleme werden größer wenn es erforderlich ist, dass mehr als 1 Mensch mit einem Abstand zu einem anderen Menschen kleiner 2 Meter präsent sein muss.
  • Die Bekämpfung und Eindämmung des Virus wird nicht in allen geographischen Regionen einheitlich stattfinden, auch wenn es sich um eine Pandemie mit globalem Charakter handelt.

Dazu schaue ich mir die drei Dimensionen an, die ein Geschäftsmodell „umgeben“ an:

  1. Supply Chain – Alle Prozesse, die die Erstellung von Waren (teilweise im Rohzustand) bis zum Eintreffen in deinem Unternehmen umfassen.
  2. Fulfilment – Die Sammlung aller Prozesse, die sicherstellen, dass eine Ware oder eine Dienstleistung von deinem Geschäft zu einem Kunden (der hoffentlich dafür bezahlt hat) übermittelt werden.
  3. Demand – Die Tatsache, dass es dort draußen Menschen oder Organisationen gibt, die deine Waren und Dienstleistungen kaufen möchten und können.

Keine dieser Dimensionen ist für die meisten Geschäfte in Stein gemeißelt und kann – wenn das Geschäft gut aufgebaut ist – häufig noch modifiziert werden, um die Auswirkungen der Coronakrise abzuschwächen.

1_ Supply Chain mit Corona-Kontext

Supply Chain – Alle Prozesse, die die Erstellung von Waren (teilweise im Rohzustand) bis zum Eintreffen in deinem Unternehmen umfassen.

Noch vor ein paar Wochen, als Covid-19 noch ein „chinesisches Problem“ war, konnten einige europäische Händler bereits die Auswirkungen auf ihr Geschäft fühlen: Zwar gab es noch Nachfrage nach ihren Produkten (z.B. Mode oder Technologie), aber es konnte zu Liefer-Engpässen kommen, weil die Produktionsstätten in China vom Virus betroffen waren. Dieses Problem hat sich mittlerweile ausgeweitet, sodass nicht nur Geschäfte mit Abhängigkeiten zu China, sondern auch zu Italien und anderen europäischen Ländern um neue Ware bangen müssen. Durch den Pandemie Charakter von Corona reicht es aber mittlerweile nicht mehr „lokal“ zu produzieren zu lassen. Denkt man z.B. an ein italienisches Unternehmen, das Ware aus Italien bezieht, teilen sich kurz- und mittelfristig Geschäft und Lieferant ein Schicksal – womöglich die Insolvenz. Stattdessen müsste der Fokus bei der Abhängigkeit von physischen Produkten auf dem Bezug aus Ländern und Regionen liegen, die gutes und konsequentes Krisenmanagement im Corona-Kontext betreiben (Ausgangssperren, Homeoffice-Pflichten etc.). Diese könnten starke Partner werden, wenn den Verkauf von Waren wieder hochgefahren wird und die Produktion der Waren einen gewissen Vorlauf benötigt.

Produktion im Kontext von Corona
Bild: Production von SparkFun Electronics unter Creative Commons Lizenz

Remote Work ist – wenn auch häufig unterschätzt – ein Teil der Supply Chain für viele Produkte. Silicon Valley Unternehmen wie Google und facebook waren die ersten, die ihre Mitarbeiter ins Homeoffice befehligt haben. Dieser Schritt war nicht nur gesellschaftlich solidarisch, sondern auch wirtschaftliche Sicherung Supply Chain. Entwickler und Coder in diesen Unternehmen können nämlich auch zu Hause ortsunabhängig Produkte wie Such-Algorithmen, Cloudspeicher etc. entwickeln, die im weiteren Verlauf gegen einen Wert für das Unternehmen verkauft werden können.
Wer jetzt das Arbeiten seiner Mitarbeiter von zu Hause kategorisch ausschließt, hat aber noch nicht vollständig verloren. Denn auch Unternehmen, die eine starke physische Präsenz für ihre eigentliche Supply Chain beanspruchen, können noch versuchen Arbeit in die Modifkation der anhängigen Prozesse investieren. Wer jetzt z.B. ein Handwerksbetrieb oder eine Werkstatt betreibt und seine Mitarbeiter die nächsten 1 bis 2 Monate remote Arbeit in die Standardisierung und Dezentralisierung von Supply-Chain-Prozessen investieren lässt, sollte nach der Krise immernoch besser dastehen als nach einem vollständigen Shutdown für 1 bis 2 Monate.

Viele physische Waren haben noch eine logistische Komponente, die es in der Supply Chain zu beachten gibt. D.h. waren müssen noch von der Stätte der Produktion zum Ort der Lagerung oder des Verkaufs gebracht werden. Hier sieht es aktuell noch so aus, dass trotz Grenzschließungen der Warentransport bis zuletzt aufrecht erhalten wird. Aber auch hier gilt, dass insbesondere Transporte, die viele Waren auf einmal beinhalten und wenige Menschen dabei zwischen Orten verschieben müssen, besser im Zuge von Corona funktionieren werden als andere.

Damit bleiben folgende Eckpunkte festzuhalten. Geschäfte mit diesen Supply-Chain-Eigenschaften werden während und nach der Corona-Krise besser dastehen als andere:

  • Geschäfte mit Lieferanten in geographischen Regionen mit striktem Corona-Eindämmung-Management
  • Geschäfte mit einer (virtuellen) Produkt-Entwicklung, die remote und dezentral funktioniert
  • Geschäfte, die selten große Mengen an Waren mit wenig begleitendem Personal transportieren müssen
  • Geschäfte, deren Produktion mit hohem maschinellen Anteil und wenig manuellen Eingriffen stattfinden kann

2_ Fulfilment im Corona-Kontext

Fulfilment – Die Sammlung aller Prozesse, die sicherstellen, dass eine Ware oder eine Dienstleistung von deinem Geschäft zu einem Kunden (der hoffentlich dafür bezahlt hat) übermittelt werden.

Besonders hart getroffen vom Fulfilment-Problem in der Corona-Krise werden zurzeit der physische Handel und die Gastronomie: Angestellte beraten Kunden, schütteln Hände, bringen Essen aus der Küche und bedienen EC-Lesegeräte. Auch wenn sogar Supermärkte zurzeit Self-Service-Terminals pilotieren, hat sich der deutsche und europäische Handel lange gegen diese kontaktfreie Art des Verkaufs gewährt. Auch wenn nicht alle Probleme im Corona-Kontext wie z.B. Menschenaufläufe in Geschäften durch Modifkation ihres Fulfilments gelöst werden können, gibt es einige verfügbare Maßnahmen am Markt, die auch physische Geschäfte Corona-beständiger hätten machen können. Dazu zählen:

  • Kontaktloses Bezahlen bzw. Digitale Pay-Later-Optionen
  • Sortiment-Virtualisierung (am Screen aussuchen, aus dem Lager holen oder schicken lassen)
  • Einrichtung von getrennten Service-Zonen (Beispiel: Nachtschalter)
Kontaktloses Bezahlen Corona
Bild Mastercard Paypass Tab von Mastercard News unter Creative Commons Lizenz

Interessanter Weise versuchen bedrohte Restaurants und Händler diese Features in Form von Take-Away und Paypal-Zahlungen gerade hektisch nachzurüsten. Generell ist aber zu erwarten das einige dieser Features essentiell wichtig werden, wenn ein Unternehmen nach der Coronakrise frühzeitig das Geschäft wieder aufnehmen möchte.

Der Versandhandel, der Warenzustellung via Post und Paket durchführt ist ein interessantes Beispiel, das zurzeit boomt, obwohl es eigentlich nur semi-Corona-sicher ist. Auf der einen Seite ist der Paketbote hier in der Lage seine Arbeit relativ infektionssicher zu gestalten: Pakete werden nur noch abgelegt, nur 1 Bote pro Auto, keine Unterschriften mehr. Allerdings wird häufig vergessen, dass auch Fulfilment-Logistik vorgelagerte Prozesse hat. D.h. in Lagern und Verteilerzentren arbeiten häufig immernoch viele Menschen in einem großen Raum zusammen und müssen meist auch gemeinsam zur Arbeit kommen. Es gibt womöglich Maßnahmen diese Art der Arbeit sicherer zu machen und mit Robotern und Drohnen zu supporten. Allerdings ist die Zustellung von Waren in unserer Gesellschaft zurzeit als „essentiell“ gekennzeichnet worden und somit wohl nicht von Corona-Shutdowns bedroht. D.h. wer Waren mit Paketdiensten und Lieferanten (z.B. Lieferando) verschicken kann, ist zurzeit relativ gut aufgestellt!

Lieferung im Corona-Kontext
Bild: Delivery von Brian Mason via Creative Commons Lizenz.

Einen kleinen Sonderfall im Bereich Fulfilment-Problemen stellen Anbieter von Bundles in Form von Waren gepaart mit Dienstleistungen dar. Wer unfertige Produkte verkauft, die später noch von einem Experten vor Ort eingerichtet werden müssen, hat im Corona-Kontext demnächst auch nicht mehr viel zu lachen. Spontan fallen mir hier vor allem Dinge wie Heizungen, Möbel, Thermomix und Industrieanlagen ein. In einigen dieser Fälle kann man mit Video-Tutorials und Video-Conferences wahrscheinlich noch einiges retten. D.h. jede Arbeit, die in die Virtualisierung dieser Installationsprozesse gesteckt wird, sollte sich innerhalb der Corona-Krise noch auszahlen. D.h. aber womöglich auch, dass Modelle die einen Großteil der Gewinne über die Installationsservices generieren, hier nochmal in die Businessplanung gehen müssten. Ironischer Weise ist es auch ein Modell wie IKEA, das mit seiner Friss-oder-Stirb-Mechanik beim Verkauf von Möbeln ziemlich gut aufgestellt sein müsste.

Wir halten für den Fulfilment-Bereich ein paar Punkte fest. Unternehmen mit den folgenden Eigenschaften können während und nach der Corona-Krise profitieren:

  • Geschäfte mit den verfügbaren Prozessen zur virtuellen Transaktionen (Bargeldloses Zahlen, Virtuelle Sortimente, Self-Service)
  • Geschäfte, die Waren über Paketzustellung ausliefern können
  • Geschäfte, die Waren und Dienstleistungen digital zustellen können (z.B. E-Mail, Download)
  • Geschäfte, die Safezones (z.B. Nachtschalter) für den Austausch von Geld und Ware abbilden können

3_ Demand im Corona-Kontext

Demand – Die Tatsache, dass es dort draußen Menschen oder Organisationen gibt, die deine Waren und Dienstleistungen kaufen möchten und können.

Die Demand- bzw. Nachfrage-Seite im Kontext von Corona ist etwas tricky in ihrer Beurteilung. Festzuhalten bleibt jedoch: Selbst wenn deine Supply-Chain und dein Fulfilment im virussicher sind, müssen auch Menschen deine Produkte kaufen wollen / können. Entsprechend trennt sich der Demand-Mechnismus auch in zwei Teile:

  1. Menschen können deine Produkte kaufen
  2. Menschen möchten und können deine Produkte kaufen

Menschen können deine Produkte kaufen

Das größte Problem vieler physischer Verkaufsstätten ist zurzeit, dass Regierungen den Zugang zu ihnen limitieren. D.h. selbst wenn Menschen deine Produkte kaufen wollen, können sie nicht zu ihnen gelangen. Kannst du also die Nachfrage nur an einem physischen Ort befriedigen, sieht es für dich und dein Geschäft während der Corona-Krise und auch unmittelbar danach nicht gut aus. Vorteile haben hier ausschließlich Unternehmen, die entweder a) essentielle Produkte des täglichen Lebens verkaufen oder b) von Anfang bis Ende digital bzw. virtuell erstellt und gekauft werden, da diese nicht von Versammlungsverboten oder Ausgangssperren reguliert werden können.

Bild: Closed von starmanseries unter Creative Commons.

Ein anderes Problem im Kontext des Könnens ist die Verfügbarkeit von Kapital oder liquiden Mitteln unter den Nachfragenden. Durch wirtschaftliche Einbußen im Zuge der Covid-19-Pandemie ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil der Bevölkerung weniger Geld nach der Krise zur Verfügung haben wird. Dies ist ein Thema, das Branchen, Märkte und Unternehmen womöglich universell betreffen wird. Dennoch wird es Unterschiede in der Kaufkraft deiner Zielgruppe und in deinem Nachfrage-Pool geben. Diese sind von folgenden Faktoren abhängig:

  • Wie groß ist der Anteil deiner Nachfrager mit signifikanten Rücklagen (z.B. wertstabilen Immobilien)
  • Wie priorisieren deine Nachfrager dein Produkt in Bezug auf ihr tägliches Leben und verfügbares Kapital (sind deine Produkte wichtiger als Kino-Besuche und Klopapier)
  • Gibt es für deine Nachfrager eine interne oder externe Verpflichtung deine Produkte zu kaufen (z.B. bestehende Verträge oder Versicherungspflichten)

Auch wenn es nicht sonderlich kundenfreundlich gedacht ist, zeigt gerade der letzte Punkt, dass Geschäfte mit Subscription-Modellen wohl besser aus der Corona-Krise hervorgehen könnten. Zu diesen Abos zählen z.B. Versicherungen, Mitgliedschaften, Medien-Abos, aber auch – so makaber es klingt – Mieten.

Menschen möchten und können deine Produkte kaufen

Ein Aspekt des Kaufen-Wollen wird bereits im Kaufen-Können abgebildet: Wie wichtig ist dein Produkt deinen Nachfragern gemessen an verfügbaren Einkünften. Es sind im Zuge des Corona-Kontextes auch Veränderungen im Konsumverhalten zu erwarten. Selbst wenn Menschen sich nicht finanziell limitieren müssen, können diese einen Shift in der Priorisierung ihres Lebens vornehmen.
Z.B. könnten Menschen merken, dass ihnen ein schönes Zuhause wichtiger ist als 10 Konzerttickets pro Jahr. Selbst wenn Reisen Post-Corona wieder möglich werden, heißt es nicht, dass Menschen diese auch wahrnehmen werden.

In diesen Szenarien schaut man natürlich immer direkt auf Luxus-Güter und -Marken, deren Nachfrage womöglich zurückgehen könnte. Allerdings kann dies nicht mit Sicherheit antizipiert werden. Entsprechend lässt sich nur festhalten: Je weniger essentiell deine Produkte sind, desto höher ist die Gefahr, dass dein Unternehmen von der Änderung des Konsumverhaltens nach der Corona-Krise beeinflusst wird (positiv oder negativ).

Luxus im Corona Kontext
Bild: Luxury von Thomas Halfmann via Creative Commons Lizenz

Wer jetzt moralisch vorprescht und den Untergang von Prostitution und Glücksspiel voraussagt, der wird in der historischen Betrachtung womöglich eine weitere Enttäuschung erleben. Man ist hin und wieder überrascht wie essentiell manche Freizeitaktivitäten für unsere Gesellschaft wohl sind. Als eine weitere Notiz würde ich auch noch eine Wette eingehen, dass die Kirche in den kommenden Jahren einen Zulauf und damit eine gesteigerte Nachfrage erleben wird. In der Vergangenheit konnte diese sehr gut in Zeiten von gefühlter Hilflosigkeit und großen Katastrophen ihre Verkaufszahlen steigern!

Entsprechend identifizieren wir für die Demand-Seite folgende Unternehmungen als Corona-sicherer:

  • Geschäfte, die essentielle Dinge des täglichen Lebens verkaufen
  • Geschäfte, die nicht von Ausgangssperren und Social-Distancing-Gesetzen reguliert werden können
  • Geschäfte mit einer gut situierten Zielgruppe, die wertstabile Rücklagen besitzt
  • Geschäfte, die ihre Produkte in einem Abo-Modell mit langen Vertragslaufzeiten verkaufen
  • Geschäfte, die Produkte verkaufen, zu deren Verkauf Bürger verpflichtet sind

Zusammenfassung: Digitalisierung von Prozessen und Einführung von Übergaben

Wenn wir nun also noch die Geschäft-Eigenschaften zusammenfassen, die im Corona-Kontext wichtig sind, kommen wir zu folgender Zusammenfassung. Dabei ist nochmal wichtig zu beachten, dass keine dieser Eigenschaften isoliert eine Garantie für eine Überlebensfähigkeit in diesen schweren wirtschaftlichen Zeiten ist. Entsprechend gibt es auch Kombinationen von Eigenschaften, in denen das vollständige Versagen in einer Dimension, eine gute Aufstellung in zwei anderen Dimensionen nichtig machen kann.

Gute Supply-Chain Eigenschaften im Corona-Kontext

  • Geschäfte mit Lieferanten in geographischen Regionen mit striktem Corona-Eindämmung-Management
  • Geschäfte mit einer (virtuellen) Produkt-Entwicklung, die remote und dezentral funktioniert
  • Geschäfte, die selten große Mengen an Waren mit wenig begleitendem Personal transportieren müssen
  • Geschäfte, deren Produktion mit hohem maschinellen Anteil und wenig manuellen Eingriffen stattfinden kann

Gute Fulfilment-Eigenschaften im Corona-Kontext

  • Geschäfte mit den verfügbaren Prozessen zur virtuellen Transaktionen (Bargeldloses Zahlen, Virtuelle Sortimente, Self-Service)
  • Geschäfte, die Waren über Paketzustellung ausliefern können
  • Geschäfte, die Waren und Dienstleistungen digital zustellen können (z.B. E-Mail, Download)
  • Geschäfte, die Safezones (z.B. Nachtschalter) für den Austausch von Geld und Ware abbilden können

Gute Demand-/Nachfrage-Eigenschaften im Corona-Kontext

  • Geschäfte, die essentielle Dinge des täglichen Lebens verkaufen
  • Geschäfte, die nicht von Ausgangssperren und Social-Distancing-Gesetzen reguliert werden können
  • Geschäfte mit einer gut situierten Zielgruppe, die wertstabile Rücklagen besitzt
  • Geschäfte, die ihre Produkte in einem Abo-Modell mit langen Vertragslaufzeiten verkaufen
  • Geschäfte, die Produkte verkaufen, zu deren Verkauf Bürger verpflichtet sind
Christoph Kleine
Christoph Kleine

... Managing Director bei THE BIG C Agency & Gründer von internetzkidz.de. Neben Online-Marketing beschäftigt er sich mit Usability, Web-Analytics, Marketing-Controlling und Businessplanung. Xing, LinkedIn.

Artikel: 463

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.