Der amerikanische E-Zigaretten Hersteller JUUL hat seinen deutschen Onlineshop eingestellt. So teilte es das Unternehmen seinen Kunden heute per E-Mail mit.
Normalerweise erreichen mich die Woche über zahlreiche Newsletter zu neuen Funktionen in Online-Shops entsprechend war diese etwas anders: Wir haben unserer Onlineshop in Deutschland geschlossen hieß in einer E-Mail von juul.com bereits im Betreff.
Die Ansage von Juul: Einzelhandel Ja! Online-Shop Nein!
Die Schließung des Online-Shops heißt für die Marke jedoch nicht den Rückzug aus dem deutschen Markt. So stellt das Unternehmen in der Mail klar:
Kioske und Tabakläden werden auch weiterhin die kleinen und schmalen E-Zigaretten vertreiben können. Ob das auch für deutsche Online-Einzelhändler gilt, bleibt hier erst einmal der Fantasie überlassen. Ich würde aber davon ausgehen, dass JUULs auch weiterhin auf amazon bestellbar sind.
Eine Besonderheit hatte der Shop aber immer schon. So war das deutsche offizielle E-Commerce-Angebot unter der Domain JUULlabs.de und nicht unter JUUL.de oder JUUL-shop.de erreichbar.
Warum schließt man einen Online-Shop?
Mittlerweile ziert die ehemalige Online-Shop-Domain eine normale Visitenkarten-Seite für das JUUL-Produkt. Keine 404- oder Wartungsseite.
Ich habe mich gefragt: Wie kommt man heutzutage noch dazu einen Online-Shop zu schließen? Ich bin für den Fall von JUUL auf drei mögliche Gründe gekommen:
- (zu hohe) Kosten
- Zu aufwändige regulatorische Auflagen für 18+ Produkte
- Verbesserung der Verhandlungsposition mit dem Einzelhandel.
Insbesondere 1. Kosten habe ich relativ schnell wieder verworfen. Für 100€ im Monat kann man heutzutage ja problemlos einen repräsentativen Shop launchen. Man muss / kann ja als Zigarettenhersteller wahrscheinlich noch nicht mal viel Werbung darauf schalten. Die Überlegung der Regulatorik halte ich für einen validen Punkt. Als Vertriebsplattform für Zigaretten ist man traditionell ein Dorn im Auge verschiedener Behörden. Zudem muss ein solcher Shop womöglich sehr aufwändig das Alter von Bestellern absichern – vielleicht sind es über die Monate zu viele neue Security-Systems geworden, die man programmieren musste.
Aber auch die Überlegung eines exklusiven Einzelhandels-Models finde ich interessant. So könnte man seinen B2B-Betrieb mit der Aussage aufrüsten, dass die Marke den Händlern selber keine Online-Konkurrenz machen möchte. Ob nun aber ein deutscher Einzelhändler den Zusammenhang mit einer größeren Conversionrate auf die exklusiven Produkte im Laden herstellen kann? Ich weiß es nicht …
Der IQOS-Shop läuft übrigens noch mit immer neuen Promos: