Das Prinzip des Minimum Viable Team in einem Slide

Hipster, Hustler und Hacker: Das Minimum Viable Team für Startups

Ein sehr interessanter Ansatz zum Staffing eines erfolgreichen Startups.

Auf dem Blog von Entrepreneur Andreas Mose habe ich vor ein paar Tagen den Beitrag Das Minimum Viable Team – Hustler, Hipster und Hacker gelesen. Ein sehr interessanter Ansatz zum Staffing eines erfolgreichen Startups. Die These: Das Founding-Team eines Unternehmens sollte im Optimalfall aus drei Personen mit drei unterschiedlichen Charakter-Traits und daraus resultierenden Aufgaben bestehen: Dem Hipster, dem Hustler und dem Hacker. Wie es dazu kommt und was es bedeutet, will ich nochmal kurz zusammenfassen, ehe ich auf eine kleine Problematik in der aktuellen Marktstruktur eingehe.

Das Minimum Viable Team – Die Idee

Die Idee hinter dem Minimum Viable Team ist eigentlich relativ schnell erklärt. Es geht darum die verschiedenen Aufgabenbereiche, die man aus klassischen Unternehmen kennt (HR, Finanzen, Entwicklung, Markting, PR, …), so zusammenzudampfen, dass eine kleine Anzahl von Mitarbeitern (hier: 3), diese für sich zusammenfassen und bewältigen können. Denn eins ist klar: Wenn man gerade mit einem Unternehmen startet, gilt es darum ein paar wenige, hoffentlich priorisierte, Probleme zu lösen. z.B. Plattform-Entwicklung, Markteintritt und Kundenakquise. Im Gegensatz zu den großen Unternehmen, aus denen diese große Struktur abgeleitet wurde, die bereits an allen Fronten gleichzeitig kämpfen und einen riesigen administrativen Aufwand inhouse und marktseitig zu bewältigen haben.

In der Praxis würde das dann z.B. so aussehen: Statt einzelne  Abteilungen für Vertrieb, Business Development und Recruiting/HR in einzelne Abteilungen zu gliedern, wird alles zusammen auf einen Posten gefasst und an eine Person übertragen, dessen vorrangige Aufgabe es ist, die Idee des Unternehmens an eine Vielzahl von möglichen Kooperationspartner (Presse, Unternehmen, Mitarbeiter) heranzutragen. Damit werden z.B. 4 mögliche Abteilungen über die Natur ihrer Aufgabe auf eine Stelle verteilt.

Wie die Zusammenfassung der Aufgabengebiete aussehen könnte, habe ich hier mal versucht zu illustrieren:

Das Prinzip des Minimum Viable Team in einem Slide

Wie zu erkennen ist, werden unter anderem auch administrative Aufgaben wie Geschäftsführung und Finanzen für die frühe Unternehmensphase zurückgestellt. Siehe hierzu vielleicht auch Oliver Samwer: CFOs sind keine Gründer

Was sind Hipster, Hustler und Hacker und was machen Sie?

Wie schon oben zu erkennen, haben wir nicht nur die Aufgabengebiete zusammengeschrumpft, sondern auch gleichzeitig auf 3 Mitarbeiter verteilt: Den Hipster, den Hustler und den Hacker. Was diese Personen ausmachen sollte, finde ich im Weiteren ganz gut erklärt.

Hustler
Der ist von seinem Wesen her ein Antreiber. Er ist Ergebnisorientiert, diszipliniert und glänzt durch sein Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen. Er ist in der Lage Menschen zu überzeugen und pflegt regelmäßig sein umfangreiches Netzwerk.

Hipster
Er ist empathisch und versteht den Kunden besser als er sich selbst. Er hat ein Faible für großartiges Design und ist der kreative Kopf des Teams. Sein Ziel ist es die Dinge einfach, elegant und leicht verständlich zu halten.

Hacker
Ein Hacker ist der geborene Coder. Er surft auf PHP, träumt von Java und denkt in Ruby On Rails. Er ist analytisch, arbeitet strukturiert und extrem fokussiert. Seine Zuverlässigkeit sichert konstante Ergebnisse und seine Stressresistenz erlaubt ihm im Notfall auch Nachtschichten einzulegen.

In meinen Worten würde das also so aussehen:

Hipster: Generalistischer Marketer.

Hustler: Ausgeprägte Sales-Persönlichkeit.

Hacker: Exzellenter Developer mit Blick für das große Ganze.

Problem: Wo finde ich Hustler und Hacker?

Warum ich den Artikel überhaupt hier nochmal aufgreife ist folgender. Ich finde die Idee super zutreffend, habe aber die Erfahrung gemacht, dass es in den aktuellen Marktstrukturen eine massive Disbalance in der Verteilung der einzelnen Charaktere im auf Unternehmen gibt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich Startups ausschließlich aus einer Horde von Hipster rekrutieren, die vom Design kommen, die schönen Dinge des Business leben wollen und zu nah an ihrer eigenen Zielgruppe sind. Daraus resultierend fehlt es einigen Unternehmen am nötigen Druck in den Markt und Geschwindigkeit in der Execution (Development) des eigentlichen Produktes.

Ich glaube, im Markt verteilen sich die Arbeitskräfte hinter den Rollen eher so:

Verteilung von Hipster Hacker und Hustler auf dem Arbeitsmarkt

Umfrage: Seid ihr Hipster, Hustler oder Hacker?

Nunja. Vielleicht habe ich auch völlig Unrecht und treffe einfach permanent die falschen Menschen. Ihr könnt mir aber mal den Gefallen tun und euch in diesem Kontext als Hipster, Hustler oder Hacker verorten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man in verschiedenen organisatorischen Umfeldern, verschiedene Rollen übernehmen kann. Aber seid einfach mal ehrlich mit euch selber und sagt, wo ihr euch am liebsten in einem 3-Mann/Frau-Startup sehen würden – natürlich alles anonym und ohne Opt-In.

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Christoph Kleine
Christoph Kleine

... Managing Director bei THE BIG C Agency & Gründer von internetzkidz.de. Neben Online-Marketing beschäftigt er sich mit Usability, Web-Analytics, Marketing-Controlling und Businessplanung. Xing, LinkedIn.

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