Der Lack ist ab – Erste Deutsche Webserie auf MyVideo

Die erste deutsche Webserie „Der Lack ist ab“ läuft auf myvideo und ist eine Produktion von PROSIEBENSAT1, Phantomfilm und Magic Internet.

Fortschritt im Video- bzw. Video-On-Demand-Markt verspricht seit ein paar Wochen die Webserie „Der Lack ist ab!“. Während nahezu alle Player im VoD-Geschäft immernoch an ihrem angestaubten Lizenzmodell scheitern, wenn sie versuchen bestehende Formate online zu bringen, versucht es einer einer der etablierten Player jetzt mit einem Format, das ausschließlich für das Web konzipiert und produziert wurde.

In der Serie geht es um Tom (Kai Wiesinger), der gemeinsam mit seiner Frau Hanna (Bettina Zimmermann) versucht, den ständig wechselnden Alltag zwischen neuen Herausforderungen und 2 Teenager-Kindern zu managen. Thematisiert werden dabei vor allem Themen wie Älterwerden, Jungbleiben und die damit verbundene Eitelkeit.

Alle Folgen der Lack ist ab kostenlos auf myvideo anschauen

Die ersten Folgen gibt gibt es bereits online:

Folge 1 #MILF

Video currently not available.

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich auch die ersten sechs Folgen am Stück anschauen. Die ganze erste Staffel gibt es hier. (Komischer Weise ist bei myvideo das Thema „Playlists“ wohl noch nicht so ganz angekommen. Kommt Zeit, kommt Rat – oder wer anders.)

Das Konzept der Serie kurz erklärt

Inhaltlicht gehen die Macher mit der Serie auf eine Zielgruppe los, die älter als 40 Jahre ist. Mit dem Argument, dass diese Zielgruppe im Web noch gar keinen eigenen Content hat, mit dem sie sich auseinandersetzen könnte (alternativ runieren sie lieber ihren Kindern das facebook-Erlebnis). Mit dieser sehr großen Zielgruppe geht man also los und spricht das Untersegment derer an, die technisch affiner sind und ihr Mediennutzungsverhalten bereits online bzw. on-demand verlagert haben.

Das Format der Webserie unterscheidet sich nochmal von anderen TV-Formaten wie z.B. einer Sitcom. Z.B. im Bereich der Dauer, die bei lediglich bei 8-9 Minuten liegt (Sitcoms laufen etwa 20 Minuten). Außerdem wird ein deutlich stärkerer Fokus auf den letzten Gag, oder auch die Pointe, gelegt – wie ihr in vielen Folgen feststellen werdet. Außerdem kann das Format auch entlang neuerer Werbeformate, wie den heute typischen Pre- und Mid-Rolls geplant werden, weil man keine 5-minütigen Werbe-/Pinkel-Pausen einhalten muss.

Sie Sendung scheint beim Fachpublikum gut anzukommen, so zumindest in den paar Kritiken, die ich gelesen habe, zu erkennen. Der Viewcounter auf myvideo ist noch sehr zurückhaltend – was aber auch an der mangelnden Popularität von myvideo als Unterhaltungsplattform liegen kann. Der Counter zeigt für die Folge 1 zurzeit 45.201 Views. Zum Vergleich: Thor (nicht die Marvel Version), einer der Top-Filme des Portals, kommt zurzeit auf 60.788 Views und die Folge von Germanys Next Topmodel aus der letzten Woche schreibt derzeit 39.901. Eine Beurteilung der Akzeptanz beim Markt ist also schwer bis gar nicht möglich.

Webserien sind ein Import aus den USA

Das Konzept Webserien und Webisodes ist in den USA schon deutlich erprobter und daher auch etwas bekannter. Einige Webserien aus den Staaten sind:

Gerade die letztere sollte man sich mal anschauen. Einer meiner Favoriten ist „The Sanctuary„, die zuerst acht Webisodes produziert haben, bevor sie zu einer sehr ansehnlichen TV-Show geworden sind.

Ein kleiner Tipp noch für die Freunde des mobilen Medienkonsums: Versucht die Serie nicht über die Myvideo-App zu schauen – das macht nicht wirklich Spaß. 😉

Christoph Kleine
Christoph Kleine

... Managing Director bei THE BIG C Agency & Gründer von internetzkidz.de. Neben Online-Marketing beschäftigt er sich mit Usability, Web-Analytics, Marketing-Controlling und Businessplanung. Xing, LinkedIn.

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