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8 Wege einen Grafik-Designer in den Wahnsinn zu treiben

Wir lieben sie und wir hassen sie: Grafik-Designer.

Wir als Blogger, Online-Marketer, E-Commerce-Junkies und Webanalysten füllen das Web mit Text, Bildern, Zahlen, Statistiken und Code. Aber für die schönen Sachen im Web sind wir meisten auf Grafiker und Designer angewiesen. Die Wichtigkeit ihrer Arbeit ist somit eigentlich unumstritten. Da es sich aber meist um eine Spezies Mensch handelt, die anders denkt und arbeitet als wir, sind hier Konflikte manchmal nicht zu vermeiden.

Deshalb haben wir heute mal den ultimativen Guide um Grafik-Designer in den Wahsinn zu treiben:

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1. Microsoft Office ist dein Grafik-Tool

Wenn du einem Grafik-Designer ein Dokument schicken musst, fertige dieses Dokument auf jeden Fall mit einem Programm aus der Microsoft Office Suite an. Grafik-Designer nutzen diese teuren funkelnden Dokumente auf ihren Macbooks nur, um damit anzugeben. Deshalb nutze auf jeden Fall immer die PC Versionen der Programme, setz die Dateiformate nach Möglichkeit auf eine 97er Programmversion, so dass sie nicht Gefahr laufen Mac-kompatibel zu sein. Wenn du unbedingt Bilder im .jpg oder .png-Format verschicken musst, bette diese vorher unbedingt in Word und Powerpoint ein und setze die Auflösung herunter!

2. Schriftarten

Ein paar ganz einfache Regeln. Wenn der Hipster von Grafik-Designer in seinen Dokumenten Helvetica benutzt, dann sag ihm er solle für dich bitte Arial verwenden. Nutzt er bereits Arial, sag ihm dass du Comic Sans MS schöner findest. Benutzt er bereits Comic Sans MS solltest du definitiv seine Eignung für das Projekt in Frage stellen!

3. Content ist King (so viel wie möglich davon auf einmal)

Grafik-Designer haben ein paar clevere Taktiken entwickelt um dir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie nutzen z.B. viel „Whitespace“, damit einzelne Elemente in der Komposition „atmen“ können. Lassen unzählige Pixel auf einer Seite ungenutzt und nennen es Minimalismus. Sie verwenden riesige Schriftarten, damit die Leute es im Vorbeigehen besser lesen können. Lass dich davon nicht blenden! Wenn du Vorschläge und Scribbles zulieferst versuche alle Informationen auf Seite zu packen. Wenn es zu eng wird, setz die Schriftgröße herunter (8px ist völlig legitim). Benutze mindestens 4 verschiedene Schriftarten damit es dem Leser nicht langweilig wird und verzichte auf Ränder und Abstände, damit die Datei nicht unnötig aufgeblasen wird.

4. Verwendung von Logos

Bestehe immer darauf, dass du deine Logos und die Logos deiner Partner zulieferst, um hier das Qualitätsmanagement in der Hand zu behalten. Die Logos, die du schicken möchtest, findest du meistens in E-Mail-Signaturen und im Website-Code. Lass dir auf keinen Fall die Original-Datei von den Designern des Logos zukommen. Da hättest du wieder mit Grafik-Designer zu tun. Bei oben genannten Quellen kannst du sicher sein, dass das Logo eine Maximalgröße von 350×350 Pixel hat und keinen überflüssigen Traffic auf dem Datenhighway verursacht. Bonus: Siehe zu, dass der Hintergrund des Logos so viele verschiedene Farben beinhaltet wie möglich oder sich mit den Farben des Logos überschneidet. Das verhindert ein makelloses Freistellen des Contents.

5. Erstellung von Logos

Wenn du ein neues Logo für ein Produkt oder Unternehmen benötigst, bist du im Glück. Denn du kannst den Schöpfungsprozess von etwas Neuem von Beginn an sabotieren. Mache deine ersten Entwürfe immer auf einer Serviette oder Schmierblatt. Benutze einfache Formen und verzichte dabei auf die Verwendung eines Lineals und Symmetrie ist auch nur ein Überbleibsel aus den 90er Jahren. Wenn du selber nicht kreativ genug bist, um dein eigenes Logo zu modellieren, sag deinem Grafik-Designer einfach, dass der Designer der Homepage deines Fußballvereins oder dein 15jähriger Neffe das Logo ja schnell mit ihren Spezial-Tools (Microsoft Paint) entwerfen und weiterleiten könnte.

6. Feedback & Wortwahl

Jeder gute Designer richtet für dich verschiedene Feedbackschleifen ein, damit er nicht einfach wochenlang mit Dingen in die falsche Richtung läuft, die dir am Ende gar nicht gefallen. D.h. in verschiedenen Meetings oder Telefonaten wirst du mit ihm/ihr seinen Arbeitsstand besprechen. Nutze dies zu deinem Vorteil. Verzichte stets auf fachlich anspruchsvolles Vokabular (denk daran: du bist selber kein Designer), denn es ist ja die Aufgabe des Grafik-Designers deine Wünsche zu übersetzen und zu antizipieren. Nur ein paar Beispiele: Fordere Eigenschaften wie „internetmäßig“ oder „next generation“ ein – dafür bezahlst du schließlich. Stoße neue Prozesse mit der Phrase „etwas mehr Pepp“ an oder wenn jemand fragt, wie es denn werden soll, sag einfach Dinge wie „schön“.

7. Auswahl von Farben

Wer heutzutage immernoch mit Weiß und Grautönen arbeitet, stellt einfach nur seine Armut zur Schau. Wir haben heute Farbdrucker und -Fernseher. Es gibt also keinen Grund mehr bescheiden zu sein. Zwischen 5 und 8 verschiedene Farben sollte ein guter erster Wurf enthalten. Wichtig ist hier nicht zu stark zu akzentuieren, sondern einfach mal von links nach rechts im Farbkreis herumzuspringen. Mal ein bisschen was riskieren. Sollte sich das Auffinden von Farben schwieriger gestalten als erwartet, hier ein paar Tipps zur Farbwahl: Die Lieblingsfarbe deiner Frau, das Away-Trikot deines Lieblingsvereins, die Farben großer Marken (Coca-Cola-Rot, Microsoft-Blau etc.) oder die Farbe, die der Konkurrent seit Jahren so erfolgreich nutzt.

8. Der letzte Rest

Wenn du die ersten 7 Schritte brav befolgt hast, müsstest du längst auf der Blacklist des Grafik-Designers deiner Wahl stehen. Aber es wäre fatal, wenn du einen nur 3/4 verrückten Designer zurücklassen würdest. Deshalb hier die finalen 3 Schritte um ihm / ihr den Rest zu geben. Lass dir 2-3 Wochen Zeit um den finalen Entwurf durchzusehen und gebe dein endgültiges Urteil auf jeden Fall erst ab, wenn du angeschrieben oder angerufen wirst. Wenn es dann zur finalen Diskussion kommt, behaupte auf jeden Fall, du hättest im ersten Meeting eine völlig andere Marschrichtung vorgegeben als das, was hier jetzt vor dir liegt (Vorsicht: Hier solltest du zusehen, dass das 1. Meeting mindestens 3 Monate zurückliegt und keine schriftlichen Dokumentation von deinen Wünschen existieren können.) Und wenn er/sie dir eigentlich schon leid tut, wenn alle Brücken verbrannt sind und der Gesichtsausdruck deines Grafik-Designers schon verrät, er wäre jetzt lieber Kunstlehrer in einer Grundschule in Wanne-Eikel, dann ist der Zeitpunkt gekommen … um seinen Preis nachzuverhandeln! 😉

Christoph Kleine
Christoph Kleine

... Managing Director bei THE BIG C Agency & Gründer von internetzkidz.de. Neben Online-Marketing beschäftigt er sich mit Usability, Web-Analytics, Marketing-Controlling und Businessplanung. Xing, LinkedIn.

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